Malen ist (nicht) immer körperliche Aktion; ein Bild zu erschaffen hat sehr viel mit Nachdenken, Überlegen, Verwerfen zu tun - der rein gedankliche Aspekt beim Malen kann größer sein als der der rein handwerklichen Umsetzung. Bilder leben von der Denkarbeit des Betrachters, von seiner Sensibilität, von seinem Wahrnehmungsvermögen und nicht zuletzt von seiner Bereitschaft, genau hinzuschauen. Meine Idealvorstellung wäre es, dass der Betrachter nicht nur, wie es oftmals der Fall ist, nach etwas Identifizierbaren, nach etwas Bekanntem sucht (dies entspricht natürlich unserer menschlichen Veranlagung und ist grundsätzlich nicht falsch) sondern dass er auch das sieht, was sozusagen hinter dem Gegenstand ist - die reine Malerei, den Kampf mit der Materie Farbe, den Strukturen, die Werkzeuge auf und in der Leinwand hinterlassen, also das Prozesshafte des Malens, die Harmonien vielleicht auch Disharmonien innerhalb der Komposition, kurz und gut die Kraft eines Bildes. Der Betrachter soll sich nicht nur im konservativen Sinne erfreuen, sondern er soll arbeiten, er soll nachvollziehen können wie das Bild entstanden ist, sich in das Prozesshafte des Malvorgangs hineinversetzen können. Er soll u. U. schwierige Phasen nachvollziehen können, aber auch die Phasen in denen die Malerei sozusagen leicht "von der Hand geht".

 

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